Grains (Körner) erzeugen
Grains kann man herstellen, indem man Klänge in sehr kleine Stücke aufteilt.
Diese kleinen Stücke können dann in einer zufälligen Reihenfolge wieder zusammengesetzt werden, um eine granulare Wolke zu erzeugen.
Grains können auch aus sehr kurzen Rauschimpulsen oder aus elektronischen Tönen hergestellt werden.
Eigenschaften von Grains
Die Haupteigenschaften von Grains können so beschrieben werden:
- Dauer – wie lang ist das Grain?
- Hüllkurve – Welche Form hat das Grain im Zeitverlauf?
- Stamp – manchmal auch „grain shape“ (Korngestalt) genannt, wird von den Eigenschaften des Quellklangs geerbt.
Jede dieser Eigenschaften beeinflusst die Qualität der granularen Wolke.
Die Länge eines Grains kann von zehn Millisekunden (10ms) bis zu einigen Sekunden variieren.
Lange Grains behalten viel vom Charakter des ursprünglichen Klangs, während kürzere Grains beginnen, diesen Charakter zu verlieren.
Variiere die Länge eines Grains
Am Anfang dieses Ausschnitts ist das Grain sehr kurz. Langsam nimmt die Dauer des Grains zu und enthüllt mehr von der ursprünglichen Quelle.
Kompositions-Tipp
- Kurze Zeitspannen können benutzt werden, um neue Texturen zu machen.
- Lange Grains können verwendet werden, um bestehende Klänge zu erweitern und zu verfeinern, wobei ihre ursprünglichen Eigenschaften erhalten bleiben.
Die Form der Grains im Zeitverlauf wird beeinflussen, wie sie sich miteinander verbinden und verschmelzen.
Hüllkurven erlauben es den Grains, miteinander zu verschmelzen. Die Art der Hüllkurve beeinflusst die Art und Weise, in der die Grains verwendet werden.
Unterschiedliche Hüllkurven für Grains
Am Anfang dieses Beispiels wird eine sehr harte Hüllkurve mit kurzem Attack und Release verwendet. Am Ende der Datei wurde die Hüllkurve so verändert, dass sie einen sehr weichen und (relativ) langen Attack und Release hat.
Die Klangfarbe des Grains (was manche Leute die Korngestalt nennen) wird durch das ursprüngliche Ausgangsmaterial beeinflusst, aus dem das Grain herausgeschnitten wurde.
Verschiedene Ausgangsmaterialien bilden unterschiedliche Korntexturen.
Unterschiedliche Grain Stamps – Quellmaterial
In diesem Ausschnitt werden die Parameter der Dauer und der Hüllkurve des Grains nicht verändert. Es ist das Ausgangsmaterial, das verändert wird. Wir hören drei verschiedene Quellen:
1. Seemöwen
2. Rolltreppe
3. Menschliche Stimme und Lachen
Wichtig
Denke daran, dass die Dauer und die Hüllkurve des Grains auch das Endergebnis der granularen Wolke beeinflussen.
Grains kombinieren
Wenn wir anfangen, Grains zu ‚Wolken‘ zu kombinieren, beeinflusst die Art und Weise, in der die Grains miteinander in Beziehung stehen, die Qualität der entstandenen granularen Wolke stark. Wir müssen die Beziehung zwischen den Grains beschreiben können. Über diese Dinge können wir sprechen:
- Abstand – wie groß ist der Abstand zwischen den Grains?
- Dichte – Wie viele Körner befinden sich auf einem Fleck (die Dichte wird hier genauer besprochen)?
Dichte granulare Wolke
Dieser Klang hat eine hohe Dichte von Grains.
Lichte granulare Wolke
Dieses Beispiel hat eine geringe Dichte an Grains.
Von Grains zu Klangmassen
Grains können auf zwei verschiedene Arten zusammengebracht werden, um ‚Klangmassen‘ zu erzeugen.Die Art der verwendeten Grains, zu denen sie kombiniert werden, beeinflusst die Eigenschaften des endgültigen Klangs.
Klangblöcke
Sie können sich zu größeren klingenden Objekten zusammenschließen und bringen ihren eigenen Charakter in das neue Objekt ein.
Zwischen den Grains ist nur wenig Platz und ihre Hüllkurven überlappen sich, um einen nahtlosen Klang zu machen.
Eigenschaften:
- Geringe Abstände
- Hohe Dichte
Klangwolken
Sie können in einer granularen Wolke gruppiert werden, ohne dass ihre individuellen Grains verloren gehen.
Die Grains bilden eine Klangwolke, in der sich die einzelnen Körner zusammenschließen.
Eigenschaften:
- Höhere Abstände
- Geringere Dichte
Kompositions-Tipp
Versuche, Blöcke und Wolken von Klängen in deiner Komposition zu verwenden. Kannst du dir vorstellen, wie sie kombiniert werden könnten?
- Vielleicht wird ein Klangblock in eine granulare Wolke zersplittert!
- Oder lässt sich eine granulare Wolke möglicherweise zu einem Klangblock verschmelzen?
Sei kreativ!
Fakt
Der Granulationsprozess wird auch innerhalb von Timestretching-Algorithmen verwendet. Es erlaubt uns, einen Klang zeitlich zu strecken, ohne die Tonhöhe zu verändern.
Es funktioniert, indem der ursprüngliche Klang in äußerst kurze Zeitabschnitte geteilt wird wird, die dann geloopt werden. Dadurch werden die Klänge verlängert, ohne die Tonhöhe zu verändern.