Zufall und Zufälligkeit können ein sehr guter Weg sein, um neue Klänge zu finden und neue Ideen zu generieren. Aber einige Komponisten haben beschlossen, noch weiter zu gehen und die meisten kompositorischen Entscheidungen dem Zufall zu überlassen.
Komponieren nach Zahlen
Komponisten benutzen seit dem 15. Jahrhundert Regeln, die ihnen beim Komponieren helfen. Wolfgang Amadeus Mozart und John Cage nutzten beide Zufall und Zufälligkeit, um musikalische Stücke zu machen, warfen einen Würfel und benutzten das Ergebnis, um ihre nächsten Aktionen zu dirigieren.
In diesem Prozess entschied der Zufall, wohin die Stücke gehen würden.
Auf den ersten Blick mag dies so aussehen, als würde das nur ein großes furchtbares Chaos schaffen, aber oftmals geben diese Vorgänge dem Interpreten eine Menge Kontrolle und können zu völlig neuen und aufregenden Klangkombinationen führen.
Die Klänge die Führung übernehmen lassen
Cage interessierte sich für die Schönheit der Klänge ’so wie sie sind‘, also konnte er, indem er alle kompositorischen Entscheidungen dem Zufall überließ, die Klänge ganz von alleine klingen lassen.
Die Klänge spielen einfach ohne jeden menschlichen Einfluss, genau wie die Klänge der Natur.
„[…] keinen Zweck zu haben […] bringt einen in Einklang mit der Natur und ihrer Wirkungsweise.“ (John Cage)
Übung
Warum versuchst du nicht, den Zufall zu nutzen, um dir beim Komponieren deiner eigenen Stücke zu helfen?
- Nimm eine Reihe von klingenden Objekten oder Aufnahmen und schreibe ihre Namen auf einzelne Zettel (oder Haftnotizen).
- Lege alle diese Papierstreifen in eine Schachtel (oder einen Hut).
- und ziehe dann diese Laute nach dem Zufallsprinzip heraus.
- Wenn du die einzelnen Zettel herausnimmst, lege sie der Reihe nach auf einen größeren Zettel (oder klebe sie fest).
- Jetzt hast du dein Endergebnis.
Entweder spielst du das Stück live oder du machst aus dieser Partitur ein Stück mit der Compose With Sounds Software.
Zufallsratschlag: Wenn du feststeckst
1975 machte der Komponist Brian Eno (zusammen mit seinem Freund Perter Schmidt) einen Kartenstapel, der den Komponisten, die nicht weiter kamen, auf die Sprünge helfen und sie inspirieren sollte. Die Idee war, dass eine Karte zufällig ausgewählt wird, und dass auf dieser Karte ein Tipp oder eine Anregung stehen würde, die den Komponisten dazu anregen könnte, über ihr Problem auf eine neue und andere Art und Weise nachzudenken.
Eno nannte diese: „Schräge Strategien“. ( Hier gibt es eine Website mit einer Online-Version).
Kompositions-Tipps
Wir fanden das eine tolle Idee und haben unser eigenes Kompositionstipps Zufallsratgeber-Tool gemacht!
Extra
Mozarts Würfelmusik: Diese Website lässt dich neue Stücke mit einem von Mozart entwickelten System erstellen: https://mozart.vician.cz
Du kannst auch die Listening Challenges und Composition Tips Widgets verwenden, um zufällige Aufgaben oder Vorschläge zu generieren, die dir bei deinen eigenen Stücken helfen. Wenn du beim Komponieren nicht weiterkommst, kannst du diese Zufalls-Tools nutzen, um dir neue Ideen zu liefern.